Bau Dir Deinen Camper – Ein Ratgeber zum Van-Ausbau
In einer Zeit, in der immer mehr Menschen Vanlife für sich entdecken und von der Freiheit träumen, die ein Leben auf Rädern bietet, ist unsere Autorin Pia eine echte Expertin. Die freie Journalistin und Autorin des Buches „Bau dir deinen Camper“ hat nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Erfahrungen gesammelt. Im Gespräch mit ihrem Kollegen Jacob erzählt Pia von ihrer Leidenschaft für den Camper-Ausbau, gibt wertvolle Tipps und teilt ihre Reiseerlebnisse.
Jacob:
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview nimmst, Pia. Vielleicht kannst du kurz erzählen, wo du dich gerade befindest und für wen du dein Buch geschrieben hast?
Pia:
Ich bin Pia Voigt, ich habe das Buch „Bau dir deinen Camper“ für die Stiftung Warentest geschrieben. Darin geht es um den Ausbau von Wohnmobilen. Ich bin hier gerade auf der Fähre von Tanger in Marokko nach Algeciras in Spanien, gerade auf dem Weg zurück nach Europa nach einer sechsmonatigen Afrikareise.
Jacob:
Eine sechsmonatige Afrikareise klingt unglaublich spannend! Was war das Highlight deiner Reise?
Pia:
Es gab viele Highlights, aber eines der beeindruckendsten Erlebnisse war sicherlich die Fahrt durch die Sahara. Die Weite und die Stille der Wüste sind unbeschreiblich. Aber auch die Begegnungen mit den Menschen und das Erleben verschiedener Kulturen waren sehr bereichernd. Besonders überrascht hat mich das kleine Land Guinea-Bissau. Es war viel ruhiger und entspannter dort, als in den restlichen Ländern in Westafrika.
Jacob:
Das klingt fantastisch. Nun hast du ja ein Buch über den Ausbau von Wohnmobilen geschrieben. Was hat dich dazu inspiriert?
Pia:
Ich habe selbst ein Jahr lang einen Camper ausgebaut und bin dann mit diesem auf Reisen gegangen. Diese Erfahrung hat mich dazu inspiriert, das Buch zu schreiben, um anderen zu helfen, ihre eigenen Camperträume zu verwirklichen.
Jacob:
Wie hat dein beruflicher Hintergrund als Journalistin deine Herangehensweise beim Schreiben dieses Buches beeinflusst?
Pia:
Mein journalistischer Hintergrund hat mir sehr geholfen, strukturiert zu recherchieren und die Informationen klar und verständlich zu vermitteln. Es war mir wichtig, dass das Buch sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Bastlerinnen nützlich ist.
Jacob:
Hattest du eine bestimmte Zielgruppe im Kopf, als du das Buch geschrieben hast?
Pia:
Ja, das Buch richtet sich an alle, die Interesse am Vanlife haben – besonders an diejenigen, die noch nicht genau wissen, welches Auto sie ausbauen möchten oder ob sie überhaupt ein Auto ausbauen wollen. Im Buch gibt es Informationen darüber, wie man ein Auto kauft, worauf man achten muss und welche Fahrzeugtypen sich für welche Nutzung eignen.
Jacob:
Welche Herausforderungen gibt es beim Selbstausbau eines Campers und wie beschreibst du diese in deinem Buch?
Pia:
Es gibt einige Herausforderungen, die wir in sieben Hauptpunkte unterteilt haben: Auswahl des Fahrzeugs, Kauf des Fahrzeugs, der eigentliche Ausbau, Rohbau, Elektrik, Wassersystem und Sicherheit. Jeder dieser Punkte wird detailliert beschrieben, damit mögliche Fehler vermieden werden können.
Jacob:
Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie du die Anleitungen im Buch entwickelt hast?
Pia:
Im Buch gibt es verschiedene Arten von Anleitungen. Es gibt normale Texte, die erklären, worauf man achten muss und welche Optionen es gibt. Dann gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die detailliert erklären, wie man spezifische Aufgaben wie den Einbau eines Fensters durchführt. Diese Anleitungen sind oft bebildert, um das Verständnis zu erleichtern.
Jacob:
Das Buch wird damit beworben, dass es sowohl für Low-Budget- als auch für High-End-Umbauten geeignet ist. Kannst du uns einige Tipps geben, wie man mit kleinem Budget effektiv einen Camper ausbauen kann?
Pia:
Das hängt natürlich von den individuellen Bedürfnissen ab. Wenn man beispielsweise nur kurze Reisen machen möchte, reicht oft ein kleineres Fahrzeug, das man relativ einfach und günstig ausbauen kann. Wenn man jedoch autark und unabhängig reisen möchte, wird es teurer. Wichtig ist es, beim Kauf des Fahrzeugs zu sparen und einfache Ausbauten zu wählen.
Jacob:
Gibt es bestimmte Tools oder Materialien, die man für einen erfolgreichen Ausbau unbedingt haben sollte?
Pia:
Ja, es gibt einige grundlegende Dinge, die man benötigt, wie Sitzgelegenheiten, einen Tisch, ein Bett und eine Kochgelegenheit. Außerdem gibt es im Buch spezielle Checklisten, die helfen, alle Anforderungen für die TÜV-Abnahme zu erfüllen.
Jacob:
Kann man mit deinem Buch auch als kompletter Laie einen Camper ausbauen?
Pia:
Ja, das ist möglich. Das Buch richtet sich auch an Menschen ohne Vorerfahrung. Besonders bei Themen wie Elektrik empfehle ich jedoch, sich Hilfe zu holen oder zumindest die Arbeiten von einer Fachperson überprüfen zu lassen, da es sonst unter Umständen gefährlich werden kann.
Jacob:
Gibt es aktuelle Trends im Bereich des Camperausbaus, die du beobachtet hast?
Pia:
Ein großer Trend ist die Autarkie. Früher war das Stromthema beim Campen nicht so präsent, aber heute hat fast jeder mindestens ein Solarpanel auf dem Dach, egal ob Minicamper oder großes Expeditionsmobil.
Jacob:
Vielen Dank, Pia, für das aufschlussreiche Gespräch und die vielen hilfreichen Tipps!