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Vom Camper zum Geländewagen

Published on
December 11, 2024

Nach unserer Reise nach Westafrika und 14 Monaten on the Road haben wir nun entgültig genug vom Vanlife. Schluss, Aus, Ende. Wie das kommt? Wir steigen auf ein Overlanding-Fahrzeug um. Keine Sorge, wir ändern also nur unsere Art zu reisen: Weniger Komfort aber dafür umso mehr Geländegängigkeit. Unser "neuer" Landrover Defender Td5 ist fast 30 Jahre alt und wir haben ihn Boris getauft.

Die letzte Reise haben wir unterbrochen, da wir Bedenken hatten, wegen der Regenzeit in Westafrika festzustecken. Wir sind mit unserem Kastenwagen zwar viel Offroad unterwegs gewesen, diese Herausforderung haben wir uns dann aber ihne Allrad doch nicht mehr zugetraut. Aus diesem Grund haben wir uns einen Geländewagen gesucht. Das richtige Fahrzeug zu finden war gar nicht so einfach und im Vergleich zu einem Kastenwagen erheblich teurer. In der Klasse Kastenwagen sind natürlich teure Umbauten auf Sprinterbasis ein toller Weg, um den Platz wie gewohnt weiter nutzen zu können. Auch ist ein Iveco Turbo Daily (40-10) ein Kastenwagen, der von Werk aus eine Offroad-Maschine ist. Hier gibt es wohl aber kaum Ersatzteile. Eine weitere Option sind Offroad-LKW. Viele Modelle sind erstaunlich günstig, aber der Unterhalt der laufenden Kosten schreckt uns ab. Auch schrenkt die Höhe der Wagen die Geländegängigkeit ein. Schließlich haben wir uns für einen gut gepflegten Defender von 1999 entschieden. Da diese Fahrzeuge auch nicht ganz billig sind, haben wir ein Modell gewählt, das bereits stolze 320.000 Kilometer auf dem Buckel hat.

Land Rover Defender Td5, Red Popup
Land Rover Defender Td5: Boris

Wohin genau wir mit unserem neuen Overlander reisen möchten, steht noch nicht fest. Eine unserer Überlegungen würde uns erneut durch Afrika führen. Diesmal bis ganz in den Süden aber über die Ostroute zunächst durch den Iran, Oman, Kenia nach Südafrika das Ziel. Ein weiterer Traum ist es, Boris nach Argentinien zu verschiffen und von dort aus die Panamericana zu fahren. Ein Straßennetz, das Alaska und Feuerland verbindet, sich also über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung Amerikas erstreckt. Unsere aktuelle Recherche zeigt, dass es bezahlbare Verbindungen aus Europa nach Buenos Aires für Fahrzeuge fast jeder Klasse gibt. Diese fahren wohl zweimal im Monat. Man würde also in der unteren Mitte Südamerikas starten, um dann entweder nach Norden Richtung Urwald zu fahren oder in Richtung Süden nach Feuerland, um zunächst den südlichsten Punkt zu besuchen.

Quelle: google.maps

Es erwarten uns auf dieser Strecke neben tollen Höhenlagen, Gletschern und Flamingos auch Landschaften, die mich an Mauretanien erinnern: Tausende Kilometer Einöde. Ich muss sagen, ich habe gute Erinnerungen an die Wüste. Jedoch werden wir diesmal in einem Aufkstelldach schlafen. Neben Einöde kommen in Südamerika außerdem sehr Starke WInde und Kälte auf uns zu. Das Leben im Defender wird viel mehr draußen stattfinden als wir es aus unserem Camper gewohnt sind. Bisher konnten wir uns immer sehr gemütlich bei schwierigen oder langanhaltenden Schlechtwettersituationen drinnen  verstecken. Die Probleme mit feuchten Dachzelten und starken Winden kann ich aktuell noch nicht einschätzen. Zusätzlich ist der Defender auch während der Fahrt sehr laut.

Quelle: google.maps

Wir müssen den Ausbau von Boris auf jeden Fall sehr detailliert planen und geschickt durchführen. Wie wir das Wissen von unserem ersten Ausbau nutzen können, was wir Neues lernen, werden wir hir auf unserem Blog und unserem YouTube-Kanal begleiten. Eine Herausforderung ist, dass der Vorbesitzer bereits viele Umbauten an Boris gemacht hat und damit auch zum campen unterwegs war. Rudimentäre Elektrik- und Wassersystem sowie eine Heizung sind daher bereits vorhanden. Da sie allerdings nicht unseren Bedürfnissen entsprechen, müssen wir die Systme nachvollziehen lernen und nach unseren Wünschen umbauen. Ansonsten ist der Wagen aber leer, Möbel gibt es keine.

Innenanicht eines Landrover Defender Campers leer
Blick in den Defender

 Hier einer Liste unserer aktuellen Ausbau-Ziele:

-       Neuen Dachzeltstoff verbauen (ist undicht)

-      Bordlektrik erneuern und Solarpanele installieren

-      Staumöglichkeiten und Möbel schaffen

-      Bettgestell bauen

-      Waschbecken und Außendusche einbauen

-       Kochmöglichkeit schaffen

-        Klappen und Kisten zum Außentransport selber herstellen

-       Surfboardhalter bauen

-       Schaffen eines Arbeitsplatzes

-       Anpassung des Fahrwerks für mehr Geländegängigkeit

-       Winde fest verbauen

-       Arbeitslicht nachrüsten