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Klassische Batterietypen für deinen Campervan

Published on
October 17, 2024

Der Kern deiner Stromversorgung im Camper ist die Bordbatterie. Doch nicht alle Batterien sind gleich geschaffen. Unterschiede in Ladegeschwindigkeit, nutzbarer Kapazität, Preis, Gewicht und der Komplexität der Ladeinfrastruktur machen bestimmte Typen für spezifische Anwendungen geeigneter als andere. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die klassischen Batterietypen und diskutieren deren Vor- und Nachteile, um dir bei der Auswahl der richtigen Batterie zu helfen. Du hast keine Ahnung, was das alles bedeuten soll? Dann lies dir erstmal unseren Crashkurs in Camperelektrik durch.

Überblick über die Batterien im Camper

Es gibt eine Vielzahl von Batterietypen, jeder davon hat spezifische Eigenschaften, die ihn für bestimmte Anwendungen besser geeignet machen. Grundsätzlich lassen sich die beiden Gruppen in Lithium- und Bleibasierte-Modelle einteilen. Zu ersterem zählt der Lithium-Ionen Akku in deinem Handy, sowie die Lithium-Eisenphosphatbatterie (LiFePO4) die im Camping-Bereich sehr beliebt ist. Zu den Bleibatterien zählt der Blei-Säure Akku, sowie die AGM- und Gelbatterie.

Während LiFePO4-Batterien eine moderne Lösung mit hoher Energieeffizienz und langer Lebensdauer bieten, sind sie jedoch im Vergleich zu klassischen Batterietypen sehr teuer. Wer nicht ganz so viel Geld ausgeben möchte, setzt daher auf eine AGM- oder Gelbatterie. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns nur auf die Bleibatterien. Wenn du mehr über Lithium-Batterien lernen möchtest, klicke hier.

Bleibatterien für den Van im Vergleich

Blei-Säure-Batterien

Diese Batterien werden hauptsächlich als Starterbatterien verwendet.

Stärken: Blei-Säure-Batterien zeichnen sich durch ihre Kosteneffizienz, Zuverlässigkeit und Robustheit aus. Sie benötigen wenig Wartung (destilliertes Wasser nachfüllen) und können auch unter extremen Bedingungen zuverlässig arbeiten. Ihre hohe Spitzenstrom Fähigkeit macht sie ideal für Anwendungen, die einen schnellen Energiestoß benötigen, wie das Starten von Motoren.

Schwächen: Sie sind relativ schwer und groß für die Menge an gespeicherter Energie und haben eine begrenzte Anzahl von Lade-/Entladezyklen. Außerdem gasen sie aus, weshalb sie in Innenräumen verboten sind. Für den Camper-Ausbau sind sie daher ungeeignet.

AGM-Batterien

AGM (Absorbent Glass Mat) Batterien sind eine Weiterentwicklung der Blei-Säure-Batterien, die eine spezielle Matte verwenden, um die Flüssigkeit aufzusaugen. 

Stärken: AGM-Batterien sind wartungsfrei und funktionieren auch bei Kälte noch sehr gut. Sie sind sehr gut für den Gebrauch im Camper geeignet, da sie nicht ausgasen und sich außerdem gut über Solar laden lassen.

Schwächen: AGM-Batterien können durch Überladung oder wiederholte Tiefentladungen beschädigt werden. Sie sind zudem empfindlich gegenüber hohen Temperaturen.

Ladegeschwindigkeit: AGM-Batterien bieten die schnellste Ladegeschwindigkeit unter den klassischen Batterietypen und sind ideal für Anwendungen, die eine schnelle Wiederaufladung erfordern.

Gelbatterien

Gelbatterien enthalten einen gelierten Elektrolyten und können in jeder Ausrichtung montiert werden. Auch sie gasen nicht aus, weshalb du sie theoretisch im Camper verbauen darfst.

Vorteile: Gelbatterien sind widerstandsfähig gegen Überladung und hohen Temperaturen gegenüber sehr robust. Außerdem könnte man sie theoretisch auch auf dem Kopf montieren – wenn man das möchte.

Nachteile: Gelbatterien erfordern eine sorgfältige Ladesteuerung, weshalb du nicht auf sie zurückgreifen solltest, wenn du planst, dir eine Solaranlage aufs Camperdach zu setzen. Die unregelmäßige Einspeisung über Solar gefällt der Gelbatterie nämlich gar nicht.

Ladegeschwindigkeit: Gelbatterien laden langsam und benötigen spezielle Ladeparameter, was sie besser für Anwendungen macht, bei denen die Batterie seltener aufgeladen wird und eine langsame, stetige Ladung bevorzugt wird.

Welche Batterie passt zu mir?

Die Wahl der richtigen Batterie hängt stark von der spezifischen Anwendung und den Anforderungen ab. Für Camper, die eine zuverlässige, wartungsarme und sichere Stromquelle suchen, bieten Gelbatterien eine Option. Wer mit Solar laden möchte und schnelle Ladezeiten bevorzugt, sollte aber auf die AGM-Batterie setzen.

Dimensionierung der Batterie

An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass die Amperestunden, die auf deiner AGM- oder Gelbatterie draufstehen, nicht die Kapazität darstellen die dir später im Camper auch wirklich zur Verfügung steht. Denn ihre Spannung sinkt bei halber Entladung so weit ab, dass sie Gefahr laufen, Schaden zu nehmen. Vor allem, wenn dies häufiger passiert. Du solltest deine Batterie also nie mehr als bis zur Hälfte entladen, weshalb du beispielsweise von den 100 Amperestunden deiner Batterie nur 50 nutzen kannst. Wenn du dir bereits berechnet hast, wie viel Strom du in deinem Camper verbrauchst, musst du anschließend eine Bleibatterie mit der doppelten Kapazität kaufen. Bei Lithium-Batterien ist das übrigens anders. Noch keine Ahnung wie viel Strom du benötigst? Dann schau doch mal bei unserem Batterierechner vorbei.